(zu dt.: „Der Name des Windes“)
Der junge Mann Kote führt ein eintöniges Leben als Wirt in dem verschlafenen Städtchen Newarre. Als ein Chronist in dem Rasthaus einkehrt, erkennt er Kote als den legendären Kvothe, um den sich hunderte von Legenden ranken. Es gelingt dem Schreiber den rothaarigen jungen Wirt zu überreden, ihm seine Lebensgeschichte zu erzählen:
“I have stolen princesses back from sleeping barrow kings. I burned down the town of Trebon. I have spent the night with Felurian and left with both my sanity and my life. I was expelled from the University at a younger age than most people are allowed in. I tread paths by moonlight that others fear to speak of during day. I have talked to Gods, loves women, and written songs that make the minstrels weep.
My name is Kvothe. You may have heard of me.”
Es gibt Bücher, bei denen man nicht so recht weiß, wie man eine Rezension über sie verfassen soll. Entweder, weil es einfach nichts über sie zu sagen gibt, oder weil man weiß, dass es unmöglich ist, alles, was das Buch ausmacht, in etwa 600 Wörtern zusammenzufassen.
„The Name of the Wind“ von Patrick Rothfuss gehört eindeutig zur zweiten Sorte.
Man kann die Geschichte aufgrund seiner Länge und des Mittelaltersettings getrost der epischen Fantasy zuordnen. Patrick Rothfuss‘ Stil ist detailreich, sodass man sich in Kvothes Welt gut einleben kann, doch nie langatmig.
Die Geschichte ist so untypisch frisch und lebhaft für Fantasy, dass man gar nicht mehr aufhören kann zu lesen. Selbst die Kapitel in denen nur Kvothes Tagesablauf oder ähnliches beschrieben wird, also die Handlung nicht vorantreiben, sind weder zu lang noch tauchen sie zu oft auf, um langweilig zu werden. Stattdessen tragen sie besonders dazu bei, dass man sich als Leser ein volles Bild vom Leben des Hauptcharakters machen kann.
Kvothe ist sehr lebendig und dreidimensional beschrieben. Auch wenn er als Held des Buches den intelligenten Wunderknaben verkörpert, kommen doch auch seine Schwächen wie Sturheit, Stolz, Waghalsigkeit und manchmal auch Gedankenlosigkeit gut heraus. Auch wenn er superintelligent ist, sind manchmal andere cleverer, stärker oder besser. Gerade dass Kvothe nicht unfehlbar oder unbesiegbar ist, sondern auch oft eine Niederlage einstecken muss (und das auch kann), macht ihn zu einer sehr sympathischen Hauptfigur.
Auch alle anderen Charaktere wirken in ihren Handlungen und in dem was sie sagen realistisch.
Besonders gut gefällt mir auch, wie bei Rothfuss „Zauberei“ funktioniert. Für diese muss man nämlich nicht nur irgendwelche Sprüche auswendig lernen und mit den Armen wedeln, sondern jahrelang seinen Geist hart trainieren. Zaubern wird wie eine erweiterte Wissenschaft beschrieben und so die Konzepte dahinter schlüssig erklärt.
Ich weiß, man kann sich von meiner Beschreibung nicht allzu viel über die Geschichte vorstellen, aber es wäre schwer in einer kurzen Zusammenfassung der komplexen Handlung des Buches gerecht zu werden. Außerdem finde ich, dass das einem einiges an Überraschungen und Spannung nehmen würde.
Darum nun gleich zum Fazit:
Ich liebe Fantasybücher, in die man sich so richtig einleben kann. Und soweit diese Gattung ein Gefühl des Realismus erzeugen kann, hat Rothfuss es geschafft, dem Leser diese zu vermitteln. Er hat typische Elemente des Fantasy stets so weit verändert oder in untypischer Weise kombiniert, dass es nie vorhersehbar wird und stets spannend bleibt. Ich mag die Charaktere, das Setting, die Geschichte und Rothfuss' Schreibstil.
Kurzum, ich liebe einfach alles an diesem Buch. Halt! – Alles?... Nein, da gibt es doch noch etwas daran auszusetzten: Es ist trotz seiner 660 Seiten einfach zu kurz. ;)
„The Name of the Wind“ ist der erste Band der „Kingkiller Chronicle“ von Patrick Rothfuss, die drei Bände umfassen soll.
Der zweite Teil: „The Wise Man’s Fear“, ist bereits erschienen, auf den dritten Band muss noch gewartet werden.
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