Übersinnliche Erscheinungen, die sich nicht erklären lassen
(Aus der Serie „Die Welt des Unerklärlichen“ vom Moewig Verlag)
Der Anfang ist der Frage nach der Auferstehung Jesu und dem Grabtuch von Turin gewidmet, gefolgt von Kapiteln über die schwarze Madonna (besondere, dunkle Marienstatuen), Unverwesliche (Das sind Körper die auf wundersame Weise nach ihrem Tod nicht verfallen), Stigmata und moderne „Propheten“ (hauptsächlich des 19. und frühen 20. Jahrhunderts).
Der Text ist durchgehend in pseudowissenschaftlichem Stil gefasst und bemüht sich stellenweise um rationale Erklärungen für unglaublich scheinende Phänomene, was allerdings nicht immer gelingt. So sind stellenweise Sätze zu lesen, wie: „Jeder von uns besitzt die Fähigkeit, dogmatische Veränderungen in seiner unmittelbaren Umgebung hervorzurufen, indem er starke oder unterdrückte Emotionen projiziert.“ Soll hier bedeuten: Mithilfe starker Emotionen sei es möglich Bilder oder Statuen Blut weinen zu lassen. Ein paar Seiten weiter hinten lautet das Resümee dieses Kapitels: „Die Tatsachen sprechen für eine Teleportation der Flüssigkeiten“.
Stellenweise hat der Autor unsorgfältig gearbeitet. Öfters wird kurz über eine Person geschrieben, ehe plötzlich von einer anderen berichtet wird, nur um einen Absatz später wieder auf die Person, von der ursprünglich die Rede war, zurückzukommen. Das lässt den Aufbau teilweise etwas chaotisch erscheinen und macht das Lesen anstrengend.
Weiters verwirrend sind die unterschiedlichen Schreibweisen ein und desselben Namens: So heißt Huim Neng, der berühmte Zen-Patriarch, der uns im Kapitel „Wunder des Geistes“ als ein Unverweslicher vorgestellt wird, bereits im folgenden Satz auf einmal Hui Neng und der Name der stigmatisierten Caterina von Siena, lautet weniger als eine halbe Seite später Katharina von Siena! Selbst wenn verschiedene Schreibweisen eines Namens existieren, sollte sich der Autor in seinem Text auf eine einigen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Abgesehen von diesen kleinen Macken liest sich das Buch recht flüssig.
Noch ein Wort zu den darin enthaltenen schwarz-weiß Bildern: Diese weisen leider eine alles andere als gute Qualität auf und lassen dem Leser somit manchmal einigen Freiraum zur Interpretation des dort Dargestellten.
Der Gerechtigkeit halber muss jedoch gesagt sein, dass die Fotos zum Teil schon vor langer Zeit aufgenommen wurden, als sie noch nicht so hochauflösend waren wie es Fotos heutzutage sind, und das vielleicht auch noch in manchen Fällen bei schlechten Lichtverhältnissen.
Wer sich regelmäßig das Welt der Wunder Magazin kauft, Dan Brown cool findet oder in der Schule ein Religionsreferat halten muss und nicht zu viel erwartet, kann sich mit diesem Büchlein in Sachen Mysterien der katholischen Kirche weiter bilden.
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